Viele Eltern hyperaktiver Kinder machen sich ja oft grosse Sorgen, was denn später einmal aus ihren Kindern werden soll, wenn diese nicht so ganz in der statistischen Norm funktionieren.
Das Video der Schweizer Kolumnistin, Bloggerin, Videobloggerin, Coach und weiblichem Hans-Dampf-in-allen-Gassen, Kafi Freitag, zeigt, wie es gehen kann, wenn jemand als Kind und Jugendliche nicht geschwächt wurde, sondern seine Stärken entwickeln konnte und diese heute in ihrer ganzen Breite ausleben kann.
Eine solche Begeisterung für was auch immer sie als Erwachsene anpacken und Berufe, in denen sie ihre Stärken nutzen können, wünschen wir allen so genannt verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen!
Zusammenfassung des Videos
In diesem Video teilt Kafi Freitag von Freitag Coaching ihre persönlichen Erfahrungen mit ADHS. Sie beschreibt, wie sie erst im Erwachsenenalter die Diagnose erhielt, obwohl sie bereits während ihrer Schulzeit die typischen Anzeichen zeigte: Hyperfokus bei Themen, die sie interessierten, gepaart mit Schwierigkeiten in anderen Bereichen. Rückblickend sieht sie es als Glück, dass ihre ADHS in ihrer Kindheit unerkannt blieb, da sie so ohne Stigmatisierung aufwachsen konnte.
Kafi betont, dass ADHS keine Krankheit, sondern eine andere Art des Denkens ist, das zwar herausfordernd sein kann, aber auch viele Vorteile bringt, sofern man lernt, es anzunehmen und damit zu arbeiten. Sie hebt hervor, dass ADHS oft missverstanden wird: Es geht weniger um mangelnde Konzentration, sondern um fehlende Filter, wodurch ADHS-Betroffene ständig von Reizen überflutet werden. Diese Eigenschaft kann sowohl belastend sein, wie in Umgebungen mit vielen Licht- und Geräusch-Reizen, als auch eine besondere Stärke, etwa bei der Wahrnehmung von Details und zwischenmenschlichen Nuancen.
Besonders wertvoll ist diese Fähigkeit für Kafi Freitag in ihrer Arbeit als Coach und Beraterin. Sie kann Probleme und Muster schnell erkennen und kreative, auch unkonventionelle Lösungen entwickeln.
Wenn man Kinder mit ADHS hat, geht es für Kafi Freitag nicht nur darum, sie durch die Schule oder das System zu bringen. Es geht darum, sie stark zu machen, damit sie sich selbst vertrauen, ihre eigenen Stärken erkennen und einen Weg finden, der zu ihnen passt.
Man muss sich als Eltern also fragen: „Was wünsche ich mir für mein Kind?“ Dass es sich anpassen kann und ins System passt, oder dass es glücklich ist, sich frei entfalten und seine Stärken leben kann?
Schlussendlich will man doch, dass das Kind sich selbst treu bleibt und auch in einer linearen Welt seinen Platz findet – auch wenn dieser Platz unkonventionell oder chaotisch erscheint.
Kafi Freitag findet es wichtig, den Kindern mitzugeben: „Du bist gut, so wie du bist. Deine Art zu denken ist kein Defizit, sondern eine Bereicherung – für dich und für andere.“
Mit diesem Schlusswort sind wir natürlich voll und ganz einverstanden! Trotzdem sind wir im Gegensatz zu Kafi der Meinung, dass heutzutage eine Abklärung viele Vorteile hat. Nicht zuletzt, dass man dadurch die Stärken und Schwächen seines Kindes besser kennenlernen kann und dabei erfährt, welche inneren Ressourcen ihm zur Verfügung stehen.